Spielform zur Spielverlagerung mit Ankerball

Um weitere Tipps für die Trainingspraxis zu geben zeigt TalkTics euch heute, wie ihr eigens vorgestellte Elemente sinnvoll im Training umsetzten könnt. In einem vergangenen Beitrag zum Thema „Coaching Vokabular“ haben wir euch das Codewort „Ankerspieler“ im Kontext der Spielverlagerung vorgestellt (hier zum Nachlesen). In dieser Spielform soll der Ankerball genutzt werden, um auf die andere Seite zu verlagern.

Organisation:
Das Spielfeld wird je nach Mannschaftsgröße in drei Zonen aufgeteilt. In unserem Beispiel begrenzen wir das Feld auf die 16er Breite und ziehen das Feld ca. 40 Meter in die Tiefe (bei mehr Spielern kann das Spielfeld auch breiter und tiefer gestaltet werden). Unterteilt ist das Feld in drei verschiedene Zonen: Zwei Flügelzonen, die jeweils von der 5er Markierung bis zur 16er Breite reichen und die dazwischen gelegene Zentrumszone.
Insgesamt gibt es drei Tore pro Seite. In der Mitte der Zentrumszone steht jeweils ein großes Tor und an den Außenzonen stehen jeweils Minitore (wie in der Grafik dargestellt). Die Teams organisieren sich in Gleichzahl (in diesem Beispiel ein 7 vs. 7, kann aber auch von 5 vs. 5 bis 8 vs. 8 gespielt werden).

Übungsablauf:

  • Gespielt wird ein freies 7 vs. 7 + 2 Torspieler in dem markierten Feld
  • Die einzige Besonderheit sind folgende drei Regeln:
    1. Das große Tor bringt bei Erfolg zwei Punkte, die Minitore bringen einen Punkt.
    2. Startet der Ballbesitz vom eigenen Toren, dürfen alle drei Tore des Gegners bespielt werden.
    3. Nach einer Balleroberung muss in eine andere Zone verlagert werden, da das Tor dieser Zone dann „gesperrt“ ist.
  • Anmerkung: Bei einem Torerfolg startet das andere Team mit Ballbesitz vom eigenen Tor. Ist der Ball im Seitenaus gibt es einen neuen Ball vom eigenen Tor.

Varianten:

  • Neutrale Spieler hinzufügen, um es dem Ballbesitz-Team leichter zu machen
  • Begrenzung des Spiels auf zwei Kontakte pro Spieler
  • Belohnung nach Torerfolg durch eigenen Ballbesitz (+ nicht zwei Torerfolge auf das gleiche Tor nacheinander)

Coachingpunkte:

  • Ziel der Mannschaften soll es sein, das Zentrum dicht zu halten (große Tore bringen zwei Punkte) und den Gegner nach außen zu lenken
  • Eine Balleroberung auf der Flügelzone ist erstrebenswert, um in der Zentrumszone ein Torerfolg zu haben (zwei Punkte)
  • Nach Balleroberung eine Spielverlagerung verpflichtend, Ankerspieler als Angebot im Halbraum für einen Torerfolg in einer anderen Zone
  • Auch in Ballbesitz, wenn alle Tore frei sind der Ankerspieler und eine schnelle Verlagerung wichtig, da in der ganzen Breite Tore erzielt werden können (Flügelzonen)
  • Klassische Coachingpunkte: Freilaufverhalten, Passspiel, 1. Kontakt, Kommunikation beim kompakten Verteidigen

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