Coachingtipp: Passspiel verbessern – Übungsform vs. Spielform

Eins der Kernelemente des Fußballs, welches zu den wichtigsten Fertigkeiten gehört: Das Passspiel (Mohammed A., et al. 2014).
Vor allem im Nachwuchsbereich (speziell in den Altersstufen der U10-U15) sollte das Passspiel einen wichtigen Bestandteil der Trainingsschwerpunkte ausmachen. Doch auch im höheren Jugendbereich, oder dem Seniorenbereich sollte dieses Kernelement, wenn auch gepaart mit anderen Schwerpunkten, regelmäßig wiederholt und verbessert werden.
TalkTics beschäftigt sich dazu mit den Vermittlungsmethoden des Passspiels. Speziell mit den Fragen: Übungsform oder Spielfom?
Was sind die jeweiligen Vor- und Nachteile und wann wendet man was im Training an?

Passspiel vermitteln in Übungsformen

Die Vorteile:
– Erlernen von Passtechniken ohne Gegnerdruck möglich (vor allem bei Anfängern wichtig)
– Durch Anpassung der Hütchenabstände können verschiedene Passtechniken trainiert werden (Innenseit-Stoß, Seitlicher Spann-Stoß, etc.)
– Coachen von Grundtechniken im Detail möglich
(Standfuß, Schwungbein, Ausrichtung des Fuß, Treffpunkt und Fußhaltung)

Die Nachteile:
– Motivationsverlust bei den Spielern (kein Wettkampf, wenig Spaßfaktor)
– nicht spielnahe

Beispiele von TalkTics für Übungsformen zur Verbesserung des Passspiels:
Klatschvarianten
1. Kontakt
Passspiel zum Torschuss
Aufdrehen
offene Stellung

Passspiel vermitteln in Spielformen

Die Vorteile:
– Passspiel unter spielnahen Bedingungen (Gegnerdruck, Zeitdruck, Raumdruck)
– Variables Einsetzen verschiedener Techniken
– Erkennen und Umsetzten wann welche Passtechnik gebraucht wird
– hoher Spaßfaktor bei den Spielern

Die Nachteile:
– Detailcoaching der Techniken schwierig umzusetzen
– Bei Anfängern schwierig umzusetzen da Technik unsauber wird (keine falschen Muster angewöhnen)

Beispiele von TalkTics für Spielformen zur Verbesserung des Passspiels:
Vertikalspiel
Jagen
Umschalten
Spielverlagerung
Rondos

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Fazit

Grundsätzlich gibt es bei der Vermittlungsmethoden zur Verbesserung des Passspiels kein richtig oder falsch. Sowohl die Übungsformen, als auch die Spielformen haben entscheidende Vor- und auch Nachteile die sie deutlich von einander abgrenzen. Wichtig aus der Sicht eines Trainers ist nur eines:
Ich muss wissen wann ich was anwende!

Sobald ein Trainer aus dem U12 Bereich hochkomplexe Spielformen zur Einführung einer neuen Passtechnik anwendet, überfordert er die Spieler maßlos und wird höchstwahrscheinlich keine sichtbaren Erfolge sehen.
Konzipiert er eine einfache Übungsform, mit der er die Technik thematisch einführt und über einen gewissen Zeitraum festigt, ist dann der logische Schritt mit einfachen Spielformen diese Technik in spielnahen Situationen anzuwenden.
Wichtig ist dabei trotzdem: Trainiert man ausschließlich in Übungsformen darf man nicht verwundert sein, wenn in einem Spiel noch nicht alle Techniken sauber angewendet werden können. Einbauen von Spielformen ist unabdingbar um möglichst spielnahe Situationen zu schaffen. Einen sauberen Pass von einem Hütchen zu einem anderen zu spielen ist deutlich einfacher als einen Pass zum Mitspieler zu spielen, während man von zwei Gegnern attackiert wird.
Folgende Prinzipien aus der Didaktik sind hier einwandfrei anwendbar:

vom Leichten zum Schweren
von Einfachen zum Komplexen
von Bekannt zu Unbekannt

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