Zonenspielform: Linie überspielen

Bei hochpressenden oder sehr mannorientierten Gegner kann es sinnvoll sein, eigene und gegnerische Linien zu überspielen. Dadurch sinkt das Risiko eines Ballverlusts in Nähe des eigenen Tores und umgekehrt kann zielstrebig in Richtung des gegnerischen Tores angegriffen werden. In der folgenden Zonenspielform soll es darum gehen, die gegnerische Mittelfeldlinie zu überspielen, um dann in Überzahl auf das gegnerische Tor anzugreifen.

Variante 1Danke an easy2coach für die Bereitstellung der Grafiksoftware!
Organisation:

Die Zonenspielform ist für eine Spielerzahl von 13 (Variante 1) oder 12 Feldspielern (Variante 2) plus 2 Torhüter konzipiert. Die Breite des Spielfeldes ist etwas geringer als die des Strafraums, in der Länge wird etwas mehr als der doppelte Strafraum benötigt. Die beiden Mittelzonen haben eine Tiefe von etwa 5 Metern. Es werden zwei gleich große Teams gebildet, von denen sich jeweils zwei Spieler in die verschiedenen Zonen aufteilen. Wie oben in der Abbildung zu erkennen, besetzt ein zusätzlicher Spieler die hintere Mittelzone, wenn der Ball am unteren Tor ins Spiel gebracht wird (Variante 1). Dieser orangene Spieler ist immer bei der ballbesitzenden Mannschaft.

Übungsablauf – Variante 1 (siehe oben):
  • Der Torhüter beginnt das Spiel und versucht mit seinen beiden Mitspielern den Ball aus der eigenen Zone herauszuspielen
  • Dazu gibt es zwei Möglichkeiten:
    • 1. Der Ball wird auf einen (blauen) Mitspieler in der nächsten Zone gespielt, dieser muss dann aus seiner Zone nach vorne dribbeln oder mithilfe des neutralen Spielers in die Endzone gelangen
    • 2. Die vordere Mittelzone wird überspielt, sodass der neutrale (orangene) Spieler angespielt wird. Dieser Spieler lässt den Ball dann auf einen der nachrückenden (blauen) Mitspieler klatschen.
  • Der Spieler mit Ball dribbelt anschließend in die Endzone, um ein 3 vs. 2 auszuspielen und ein Tor zu erzielen
  • Die (roten) Verteidiger agieren alle nur innerhalb ihrer Zonen, sind dort aber voll aktiv
    • Wenn sie den Ball gewinnen, dürfen sie frei auf das Tor der blauen Mannschaft kontern
  • Wenn der Ball im Tor oder im Aus ist, wird die nächste Aktion vom anderen Tor gestartet
  • Der neutrale (orangene) Spieler und die Spieler in der Mittelzone tauschen ihre Zonen, sodass der gleiche Ablauf in die andere Richtung gespielt werden kann
Varianten:
  • In der Abbildung unten ist einer Variante 2 ohne neutralen Spieler dargestellt
    • Hier darf die hintere Mittelzone dynamisch durch einen Stürmer besetzt werden, der den Ball dann ebenfalls klatschen lässt
    • Die roten Gegenspieler der Stürmer dürfen nicht in diese Zone nachschieben
  • Die Zonen können unterschiedlich besetzt werden:
    • Bei mehr Spielern könnte in der Start- und Endzone jeweils auch ein 3 vs. 2 oder 3 vs. 3 gespielt werden
    • Bei weniger Spielern kann die vordere Mittelzone z.B. im 1 vs. 1 besetzt werden
  • Es darf von der Startzone direkt in die Endzone gespielt werden, dann darf ein Spieler aus der Mittelzone nachschieben
Variante 2Danke an easy2coach für die Bereitstellung der Grafiksoftware!
Coachingpunkte:
  • Mitspielende, aktive Torhüter sind ein wichtiger Bestandteil dieser Zonenspielform
  • Spieler in der vorderen Mittelzone sollten diagonale Angebote schaffen, damit die gegnerischen Verteidiger es schwerer haben, alle Passwege zuzustellen
  • Spieler in der hinteren Mittelzone sollten sehr aktiv sein und sich immer wieder in den Lücken anbieten
  • 3 vs. 2 in der Endzone zielstrebig und schnell ausspielen
  • Verteidiger: alles geben und bei Ballgewinn eiskalt kontern