Coaching Vokabular: Codewörter

Im heutigen Beitrag dreht sich alles um effizientes und zielorientiertes Coaching auf dem Trainingsplatz. Wir stellen euch Codewörter, mit denen gezielt Trainingsinhalte kurz und prägnant auf dem Platz vermittelt und in Erinnerung gerufen werden können. 
Intention hinter den folgenden Codewörtern ist ein vereinfachtes Coaching im Trainingsbetrieb. Um in komplexen Spielsituationen trotzdem effektiv coachen zu können, sollen komplexe Abläufe mit einem einfachen Codewort beschrieben werden. Zusätzlich helfen Codewörter und die dazugehörige bildliche Darstellung, den Spielern den Sinn hinter den Abläufen zu verstehen. 

Wichtig:
Codewörter die im Coaching Vokabular aufgenommen werden, müssen in einer Trainingseinheit detailliert erläutert und in einer Übungs- oder Spielform angewendet werden um den Spielern die genaue Bedeutung transparent darzustellen. Hat sich ein Codewort über mehrere Trainingseinheiten und durch regelmäßiges Wiederholen gefestigt, kann es uneingeschränkt und in jedem Kontext (ob Spiel oder Training) verwendet werden. 

Codewort 1: „Schnüre spannen“
Das Codewort „Schnüre spannen“ wird im Schwerpunkt Ballzirkulation und Freilaufverhalten verwendet. Bildlich soll es bedeuten, dass ein Team welches in Ballbesitz ist, zwischen allen Spielern des Teams Schnüre spannen sollen. Ein Gegenspieler kann eine gespannte Schnur mit seinem Körper „durchschneiden“ und somit ist die Schnur nicht mehr gespannt, wenn sich ein Gegenspieler im Weg befindet. Automatisch sind deshalb alle Spieler des ballbesitzenden Teams gezwungen sich aus dem Deckungsschatten der Gegenspieler zu lösen um eine Schnur zu spannen. Die logische Konsequenz ist die Garantie, dass alle Spieler dem ballbesitzenden Spieler, eine Anspielmöglichkeit bieten können. Durch das kurze prägnante Codewort „Schnüre spannen“ werden die Spieler daran erinnert sich aus dem Deckungsschatten der Gegenspieler zu lösen um sich frei zu laufen. 

Codwort 2: „Ankerspieler“
Mit dem Codewort Ankerspieler coacht man einen Verlagerungsspieler für eine schnelle Spielverlagerung gegen ein ballorientiertes Verschieben der gegnerischen Mannschaft. 
Sobald man eine Seite über die Außenverteidiger oder äußeren Mittelfeldspieler bespielt, wird die gegnerische Mannschaft ballorientiert auf diese Seite verschieben und versuchen Überzahl in Ballnähe herzustellen. Sobald die gegnerische Mannschaft auf dieser Seite gebunden ist, lässt sich ein 6er oder 8er leicht fallen und agiert somit als Ankerspieler. Er kann vom Flügel angespielt werden und den Ball mit zwei schnellen Kontakten, bildlich gesprochen wie ein „Anker“, auf die andere Seite verlagern, auf der dann der Flügelspieler direkt Druck auf die gegnerische Kette ausüben kann. 
Speziell im Spiel ist das Coaching (Beispiel:) „Max – Anker!“ sinnvoll, um einem Spieler kurz und prägnant zu verdeutlichen, welche Aufgabe er hat. Automatisch weiß der Spieler, in welchen Raum er sich fallen lassen und wohin der Ball anschließend gespielt werden soll.