Pass- und Laufwege implizit trainieren
Passformen zu Beginn einer Trainingseinheit können perfekt genutzt werden, um den Spielern unbewusst bereits erste Hinweise für das spätere (taktische) Trainingsziel zu geben. Möchte der Trainer beispielsweise die doppelt besetzte Außenbahn so nutzen, dass der Flügelspieler in den Halbraum kommt und der Außenverteidiger hochschiebt oder gar hinterläuft, so eignet sich die nachfolgende Übung um diese Pass- und Laufwege implizit zu trainieren. Weitere darauffolgende Übungen sollten auf diesen Bewegungsmustern aufbauen, um einen maximalen Lerneffekt und Übertrag zu erzielen.
Organisation:
Für die Passübung werden lediglich vier Hütchen benötigt, die entsprechend der Abbildung einfach oder mehrfach aufgebaut werden. Die Abstände der einzelnen Hütchen können zwischen 5 und 10 Metern liegen. Für eine Station sollten mindestens 5 aber maximal 7 Spieler eingeteilt werden.
Übungsablauf:
Aufbau Orange:
- C läuft nach innen und wird dort von A angespielt [1]
- B läuft nach und bekommt den Ball von C klatschen gelassen [2]
- C setzt den Laufweg fort, um den Pass von B auf D zu ermöglichen [3]
- D passt auf C, der erneut klatschen lässt [4]
- D spielt den Ball zum Start auf E [5]
- Alle Spieler rutschen eine Position weiter
Aufbau Gelb:
- C startet wieder den Lauf nach innen um dort den Ball von A zu bekommen [1]
- B läuft wieder nach und kommt ins hinterlaufen, während C sich dreht und den Ball auf D spielt [2]
- D lässt auf den hinterlaufenden Spieler B klatschen [3]
- B spielt einen Doppelpass, D läuft um das Hütchen [4]
- D spielt den Ball zum Start auf E [5]
- Alle Spieler rutschen eine Position weiter
Varianten:
- Die Pass- und Laufwege können nach dem Spielsystem sowie der Spielidee des Trainers angepasst werden
- Die Abfolgen und Abstände können variiert werden
- Beide Abfolgen sind erlaubt: die Spieler entscheiden selbst und spontan, welche Variante sie spielen
- Wettkampf: Der letzte Pass [5] wird in ein Minitor gespielt. Welche der beiden Gruppen trifft zuerst?
Coachingpunkte:
- Wie auch der Übungsablauf richten sich die Coachingpunkte stark nach der Spielidee des Trainers
- Inhalte, die gecoacht werden könnten:
- Passspiel (Schärfe, Fuß, Qualität)
- Erster Kontakt (z.B. beim Aufdrehen)
- Vororientierung (bei jedem Pass)
- Timing (z.B. beim Hinterlaufen)
- Übertrag/Erklärung, warum der Trainer diese Pass- und Laufwege für sinnvoll erachtet → Umsetzung in den darauffolgenden Übungen