Wie beeinflusst Fußball schauen unseren Körper?

Schwitzige Hände, Herzrasen, angespannte Muskulatur – physiologische Veränderungen, die jeder Fußballfan schon einmal beim Mitfiebern seines Lieblingsteams erlebt hat. Es heißt schließlich nicht umsonst „Mitfiebern“. Der internationale Sportwettenanbieter BetVictor hat sich mit der University of Leeds zusammengetan, um die Hintergründe eben genau solcher Effekte beim Fußball schauen zu untersuchen.

Studie:

Humanbiologen und Psychologen der Universität haben 25 Leeds United Fans zwischen 20 und 62 Jahren bei drei Spielen ihres Lieblingsclubs begleitet. Das erste Spiel wurde dabei außerhalb des Stadions, das zweite und dritte Spiel live im Stadion angeschaut. Untersucht wurde die Stimmung unmittelbar nach den Spielen, die Herzfrequenz im Verlauf des Spiels, sowie der Blutdruck unmittelbar vor, während und nach dem jeweiligen Spiel.

Ergebnisse:

Stimmung: Natürlich haben die Spiele einen entscheidenden Einfluss auf die Stimmung der Fans. Nach Niederlagen fanden die Forscher Perioden niedriger Stimmung, die bis zu mehreren Tagen andauerte. Die Euphorie nach einem Sieg verging dagegen schneller, bereits etwa nach 24 Stunden.

Herzfrequenz: Die Herzfrequenz der Probanden war im Schnitt etwa 17% höher als zur Baseline-Messung. Im dritten Spiel erreichte sie ihren Höhepunkt mit einer Steigerung von 29%. Einzelne Probanden erreichten eine Herzrate von 130 Schlägen pro Minute, was einem flotten Spaziergang gleichzusetzen ist. Ein solches „Workout“ kann als gesundheitsförderlich betrachtet werden. Ein Torerfolg der eigenen Mannschaft führte zu einem Anstieg der Herzrate von durchschnittlich 24%.

Blutdruck:  Die höchsten Werte des Blutdrucks erreichten die Studienteilnehmer unmittelbar vor und in der Halbzeit der Spiele. Siege ihrer Mannschaft hatten niedrigere Werte des Blutdrucks zur Folge, Niederlagen erhöhten den Blutdruck.

Zusammenfassung: Fußballschauen hat einen deutlichen Einfluss auf die Stimmung und einen moderaten Einfluss auf physiologische Parameter. Die Herzfrequenz ist während des Spiels und vor allem bei Torerfolgen gesteigert und erklärt Effekte wie schwitzige Hände oder angespannte Muskeln. Der Blutdruck wird bei Siegen der Lieblingsmannschaft gesenkt und bei Niederlagen erhöht.

Bemerkung: Die Studie untersucht physiologische und psychologische Parameter beim Fußball schauen zu drei Zeitpunkten (drei Spiele). Die Ergebnisse sind logisch, sollten aufgrund der mittelmäßigen Probandenzahl und geringer physiologischer Effekte aber nicht überbewertet werden. Leider lassen sich durch das querschnittliche Design keine Aussagen über langfristige Gesundheitseffekte treffen. Zum Beispiel ist nach wie vor unklar, ob Erfolge des Lieblingsteams den Blutdruck dauerhaft senken oder ob es nur eine kurze Phase gesenkten Blutdrucks ist. Dazu müsste man längsschnittlich über Monate hinweg Fußballfans begleiten und unzählige Einflussfaktoren des Alltags (Familie, Job, etc.) berücksichtigen – zugegebenermaßen ein ziemlich schweres Vorhaben.

Quelle: BetVictor (2019). Your Body on Football.
Die Studie zum Nachlesen findet ihr hier.