Typische Verletzungen im Fußball

In allgemeinen epidemiologischen Studien wurde zunächst herausgefunden, dass es im Profifußball zu insgesamt 35 Verletzungen pro 1000 Fußballstunden (Morgan und Oberlander, 2001) kommt und dass jeder Profisportler im Durchschnitt eine spieleinschränkende Verletzung pro Jahr erleidet (Dvorak & Junge, 2006).

Eine Veränderung dieser Verletzungsstatistik in den letzten Jahren zeigt der Sportreport aus dem Jahr 2017 der Verwaltungs-Berufsgenossenschaft (VBG). Der Sportreport für den Bereich Fußball stellt dabei für die 1. und 2. Bundesliga detaillierter da, dass während der Saison 2015/2016 insgesamt 80,5 % aller Spieler eine Verletzung erlitten haben. Im Durchschnitt sind das nun 2,5 Verletzungen pro Spieler während einer Saison.
53,3 % der Verletzungen und damit der leicht größere Anteil, geschehen im normalen Trainingsbetrieb, die verbliebenen 46,7 % in den verschiedenen Wettkämpfen. Somit verletzen sich die meisten Spieler zwar im Training, durch das zeitliche Verhältnis von Wettkampf und Trainingsphasen ist die Wahrscheinlichkeit sich im Wettkampf zu verletzen aber deutlich größer. 

Mit insgesamt über 70 % sind die unteren Extremitäten (Henke, 2006 und VBG, 2017) am meisten betroffen. In der Folgenden Abbildung sind alle Verletzungen nach Körperregionen aufgelistet:

Verteilung der Verletzungen nach betroffenen Körperregionen (nach VGB Sportreport 2017, Seite 67)

Da bei mehr als der Hälfte der Beschwerden die unteren Extremitäten betroffen sind, ist nun besonders wichtig zu betrachten um welche Art der Verletzungen es sich hierbei handelt.

Oberschenkelverletzungen (insgesamt 23,3 % aller Verletzungen):
– 35,2 % Muskelzerrungen
– 33,1 % Rupturen
– 23,5 % Kontusionen
– 8,2 % Sonstiges

Kniegelenksverletzungen (insgesamt 14,5 % aller Verletzungen):
– 43,0 % Distorsionen
– 28,4 % Kontusionen
– 18,9 % Rupturen
– 9,7 % Sonstiges

Sprunggelenksverletzungen (insgesamt 13,6 % aller Verletzungen):
– 56,2 % Distorsionen
– 24,4 % Rupturen
– 15,9 % Kontusionen
– 3,5 % Sonstiges  

(Quelle: VGB Sportreport 2017, Seite 71)

Während es sich bei den Knie- und Sprunggelenksverletzungen vor allem um Distorsionen also Verstauchungen des Gelenks handelt, überwiegen bei den Oberschenkelverletzungen die Muskelzerrungen und Rupturen (Riss – Muskelfaserriss, etc.).

Somit sind die Muskelzerrungen im Oberschenkel mit insgesamt ca. 8,2 % aller Verletzungen die häufigste Verletzungsart bei Lizenzfußballern. Dicht gefolgt von Sprunggelenksdistorsionen, also eine Verstauchung des Sprunggelenks, mit ca. 7,6 % aller Verletzungen

Aber: Sowohl die muskuläre Probleme des Oberschenkels, als auch Sprunggelenksverletzungen können mit gezielter Verletzungsprävention minimiert oder sogar komplett verhindert werden.
Wie die optimale Verletzungsprävention aussieht und wie ihr diese in ein Training einbauen könnt, lest ihr in weiteren Beiträgen.

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