Handlungsschnelligkeit und Technik in der Footbonaut-Simulation (Teil 5)

Das Kleingruppentraining in der Corona-Zeit hat das Fußballtraining sicherlich erschwert, hat aber gleichzeitig auch neue Anstöße gegeben, wie man Entscheidungssituationen in Übungsformen ohne Zweikämpfe kreieren kann. Unsere Übungsreihe zur „Footbonaut-Simulation“ versucht diesem Grundgedanke immer wieder nachzugehen.

Die bisherigen Teile findet ihr hier:

Heute stellen wir euch eine weitere Variation vor, die neue Anforderungen an die Spieler stellt. Dabei muss unter Raumdruck der erste Kontakt schnell in die bestmögliche Richtung erfolgen (Handlungsschnelligkeit!).

Danke an easy2coach für die Bereitstellung der Grafiksoftware!

Organisation:
Zunächst werden vier Minitore aufgestellt und mit farbigen Hütchen (oder Leibchen) markiert. Im Zentrum werden in verlängerter Linie vier Dummys aufgestellt, die mit einem Abstand von etwa zwei Metern zueinander stehen. In deren Mitte positioniert sich der (haupt-) aktive Spieler. Vier weitere Spieler stellen sich mit je zwei Bällen in die Ecken der Felder.

Übungsablauf I (siehe Bild oben):

  • Der Trainer gibt eine Zahl vor
  • Der Spieler mit der entsprechenden Zahl spielt den Ball direkt in die Mitte
  • Der aktive Spieler in der Mitte hat nun die Aufgabe, mit zwei Kontakten den Ball in einem der vier Tore unterzubringen
  • Dabei darf er nicht durch die gleiche Seite der Dummys dribbeln, durch die der Ball zu ihm gelangt ist
  • Jeder Spieler hat acht Bälle/Versuche

Übungsablauf II:

  • Diesmal gibt der Trainer sowohl eine Zahl (Passgeber), als auch eine Farbe (Zieltor) vor
  • Wieder spielt der aufgeforderte Spieler den Ball umgehend in die Mitte
  • Die Bedingung, dass der Spieler eine andere Seite der Dummys wählen muss, bleibt bestehen
  • Auch hier hat der Spieler in der Mitte 8 Bälle/Versuche

Varianten:

  • Technikvorgaben für den ersten Kontakt oder Pass ins Tor (links/rechts, innen/außen)
  • Abstände der Dummys verändern (enger = mehr Raumdruck)
  • mehr Bälle insgesamt nutzen (z.B. 12 statt 8 Bälle) um die Leistung unter konditioneller Belastung zu trainieren

Coachingpunkte:

  • Der Trainer kann durch das Tempo seiner Ansagen das Spieltempo (und damit den Anforderungsgrad) bestimmen
  • Im Verlauf eines Durchgangs sollte nicht mehr als die Ansagen der Farben gecoacht werden, weil sonst die Konzentration unterbrochen wird, die entscheidend ist für die Handlungsschnelligkeit!
  • Technik-Coaching also zwischen den Durchgängen
  • Hohe Aktivität einfordern: Ballerwartungshaltung, schnelle Wahrnehmung und Orientierung