Freilaufspiele und deren Bedeutung im Fußball

In diesem Beitrag beschäftigen wir uns mit Freilaufspielen und erläutern euch zwei einfache Varianten für euer Mannschaftstraining. Wir möchten auch außerdem darstellen, warum Freilaufspiele effektiv sind und was wir darunter verstehen.

Folgende Aspekte sind für unsere Definition von Freilaufspielen ausschlaggebend:

  • Spielformen, die ohne Spielrichtung (bzw. in 360°-Richtung) gespielt werden
  • „hohe“ Gesamtspielerzahl (10+) bei zwei etwa gleich großen Teams
  • eine ballbesitzorientierte Spielweise ist zielführend
  • relativ große Felder (mindestens 30 Meter bis zu 60/70 Meter Seitenlänge)

Was macht Freilaufspiele so bedeutsam im Fußballtraining?

  • da es keine Spielrichtung gibt, wird die 360°-Orientierung geschult
  • durch die hohe Spielerzahl kommt die Komplexität der Spielform der Komplexität eines Saisonspiels sehr nah
  • die Ballbesitzzeiten eines Spielers sind sehr gering, da er direkt unter Druck gesetzt wird geringe Zeit für Entscheidungen Training der Handlungsschnelligkeit
  • durch die ballbesitzorientierte Spielweise ist das Freilaufen unabdingbar
  • die relativ großen Felder simulieren spielähnliche konditionelle Belastungen und spielähnliche Distanzen

Im Folgenden stellen wir euch zwei einfache Varianten der Freilaufspiele vor:

Danke an easy2coach für die Bereitstellung der Grafiksoftware!

Organisation I:
Zunächst ein großes Feld abzeichen. Für ein 6 vs. 6 (wie in der Abbildung) kann bspw. die Strafraumbreite genutzt werden, sowie die Länge von Strafraum zu Mittellinie. Die Mannschaft wird in zwei gleich große Teams eingeteilt. Bei ungerader Spielerzahl kann entweder eine Mannschaft mit einem Spieler mehr agieren, oder ein Spieler agiert mit einer dritten Leibchenfarbe als neutraler Spieler für beide Teams.

Übungsablauf I:

  • Der Trainer bringt einen Ball von Außen ins Spiel
  • Nun spielen beide Teams gegeneinander mit dem Ziel, eine vorgegebene Anzahl an Pässen zu erreichen (z.B. 8 Pässe)
  • Wird die Anzahl erreicht, erhält die Mannschaft einen Punkt für das Zählen kann ein Spieler ausgewählt werden, der die Punkte seiner Mannschaft zählt
  • Auch wenn ein Punkt erzielt wurde, darf die Mannschaft weiter in Ballbesitz bleiben und den nächsten Punkt versuchen zu erzielen

Varianten I:

  • vorgegebene Pässe variieren
  • Feldmaße anpassen
  • Punktzahl erhöhen: bspw. 6 Pässe = +1 Punkt, 12 Pässe = +2 Punkte, 18 Pässe = +3 Punkte
  • Ist der Ball im Aus gibt es verschiedene Möglichkeiten:
    • Einwurf, Einschießen
    • neuer Ball wird vom Trainer eingespielt (das Spiel kann so schneller fortgesetzt werden)
Danke an easy2coach für die Bereitstellung der Grafiksoftware!

Organisation II:
Das Feld und die Teams können aus Übungsvariante I übernommen werden. Zusätzlich werden im Feld mehrere Passtore (2-3 Meter) aufgebaut.

Übungsablauf II:

  • Der Trainer bringt wieder den Ball ins Spiel
  • Nun werden Punkte erzielt, indem der Ball durch ein Hütchentor gepasst wird und ein Mitspieler nimmt den Ball auf der anderen Seite an

Varianten II:

  • Bevor Punkte erzielt werden können, müssen zuerst 5 Pässe gespielt werden
  • Punkte werden erzielt, indem ein Spieler durch ein Tor dribbelt
  • Punkt werden erzielt, indem ein Doppelpass durch das Tor gespielt wird

Coachingpunkte:

  • In Ballbesitz breit machen, Feldgröße nutzen
  • Ohne Ballbesitz kollektives Verteidigen (Kompaktheit)
  • Wenn kein Gegnerdruck Pässe sammeln (= kurze Kontakte)
  • Wenn Gegnerdruck Spielverlagerung, enge Situation auflösen

Übrigens haben wir kürzlich zwei Übungsteile zum Freilaufverhalten vorgestellt. Diese findet ihr hier und hier!

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